
Zurück in die Vergangenheit
Dirk Kuhlmann begann seine Schulzeit als Schüler an der Albert-Einstein-Schule im Jahr 1976. Damals gab es dort noch kein Gymnasium, sondern nur einen Real- und einen Hauptschulzweig. Die Erich-Kästner-Schule war zu dieser Zeit noch im Bau, weshalb Herr Kuhlmann und seine Mitschüler*innen vorübergehend im Gebäude der Albert-Einstein-Schule untergebracht wurden. Die Schule bestand damals nur aus dem großen Hauptgebäude mit den Trakten A, B und C. Lediglich die alte Sporthalle galt als Anbau.
Auch wenn ihm die Schule nicht besonders viel Spaß machte und nur Sport zu seinen Lieblingsfächern zählte, würde Herr Kuhlmann die Zeit als Schüler rückblickend bevorzugen. „Da hat man nicht so viel Verantwortung, mehr Freizeit, und man kann mehr in den Tag hineinleben“, erzählt er. Doch warum ist Herr Kuhlmann dann Lehrer geworden?
Vom Schüler zum Lehrer
Ein Mitschüler inspirierte Herrn Kuhlmann dazu, Lehrer zu werden. Er studierte Deutsch und Geschichte und lernte während seines Studiums einen Dozenten kennen, der sich mit dem Zweitsprachenerwerb beschäftigte. Das weckte sein Interesse an der Arbeit mit Schüler*innen, die Deutsch als Zweitsprache erlernen.
Bevor er an die Albert-Einstein-Schule als Lehrer zurückkehrte, unterrichtete Herr Kuhlmann in der Erwachsenenbildung an der Volkshochschule. Parallel dazu gab er bereits Förderunterricht an der AES.
Als im Jahr 2010 die Sprachlernklassen eingeführt wurden, übernahm er dort zunehmend mehr Unterricht. Eigentlich hatte er nicht geplant, an einer Schule zu arbeiten. So ist er nur durch einen Zufall zum Unterrichten gekommen.
Damals vs. Heute – Was hat sich verändert?
Nicht nur das Aussehen der Schule hat sich verändert – auch der Schulalltag war früher ein ganz anderer. So gab es zum Beispiel weniger Fächer, und die Schüler*innen hatten täglich nur sechs Stunden Unterricht, abgesehen von Arbeitsgemeinschaften. Herr Kuhlmann erinnert sich, dass der Kontakt zwischen den Jugendlichen intensiver war, da es insgesamt weniger Klassen gab und man sich untereinander besser kannte. Das habe zu einem starken Gemeinschaftsgefühl geführt.
Heute ist das Angebot an Fächern deutlich größer. Neue Bereiche wie Informatik und digitale Bildung, die für heutige Schüler*innen selbstverständlich sind, kannte man damals noch nicht. Auch die Unterrichtsmethoden und das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Jugendlichen haben sich stark gewandelt.
Da es früher auch weniger Lehrkräfte gab, mussten in manchen Fächern sogar Eltern einspringen. Das lag vor allem daran, dass die Schule noch sehr neu war. Herr Kuhlmann berichtet zum Beispiel von einer Mutter, die als Dolmetscherin arbeitete und deshalb Französisch unterrichtete. Auch der Vater eines Mitschülers, ein Apotheker, übernahm den Unterricht in Biologie und Chemie.
Im Großen und Ganzen bereut Herr Kuhlmann keinen Schritt, den er in seiner Zeit als Schüler und Lehrer gemacht hat und genießt seine Zeit an der Albert-Einstein-Schule. Das Klassenzimmer hat sich geändert – doch Herr Kuhlmann bleibt ein Stück von beidem.
Artikel von Annie Weiler, PK Journalismus, 9. Jg.