Am 05.11.25 hatten wir die besondere Gelegenheit, in das Leben von Poetry Slammer Matti Linke einzutauchen. Matti wurde von unserem Seminarfach ,,Erinnern statt Vergessen“ eingeladen, um den Schüler:innen einen exklusiven Einblick in diesen kreativen Bereich zu geben. Matti Linkes Einführung in das Thema Poetry Slam war jedoch keineswegs nur ein Vortrag, sondern eine kreative und interaktive Stunde.
Matti Linke ist freiberuflicher Poetry Slammer, der regelmäßig auf Bühnen in ganz Deutschland steht. Gleich zu Beginn stellt er uns die Frage: „Was ist Poetry Slam überhaupt?“ und viele von uns merkten, dass wir vielleicht gar nicht so viel über dieses Thema wussten, wie wir dachten. Zum Glück war Matti da, um uns zu erklären, was es mit diesem Poetry Slam wirklich auf sich hat. Matti erklärte, dass Poetry Slam keine Textkategorie ist, sondern eine Form des Vortrags. Matti sagt: „Alles kann ein Slamtext sein“, egal ob es eine Geschichte, ein Gedicht oder sogar ein Einkaufszettel ist. Entscheidend dabei ist nur, dass der Text selbst geschrieben ist und auf einer Bühne vorgetragen wird. „Tatsächlich habe ich schon mal erlebt, dass jemand seinen Einkaufszettel vorgetragen hat und es war großartig!“ erzählte er lachend.
Eine wichtige Sache beim Poetry Slam ist, dass es weniger um Regeln geht, als um Kreativität, Sprache und Mut, die eigenen Gedanken zu teilen. Viele Slammer:innen wollen Menschen motivieren, zum Nachdenken anregen oder einfach ihre Sicht auf die Welt teilen. „Mich begeistert, dass ich machen kann, was ich will, es gibt niemanden, der meinen Text bewertet. Ich kann mit der Sprache spielen und Menschen mit meinen Texten erreichen“, erzählte Matti uns von seiner Motivation zum Texteschreiben.
Nach der kleinen Einführung konnten wir endlich selbst aktiv werden. Mit einer kleinen Assoziationskette sollten wir erst einmal unsere Gedanken zum Thema „Stolpersteine“ sammeln. Wir konnten alle Begriffe, Gefühle oder Erinnerungen teilen, die uns dazu einfielen, es gab nichts, was wir nicht nennen durften, genauso wie beim richtigen Poetry Slam auch. Aus all unseren Gedanken wurde am Ende eine Wortsammlung, die als Grundlage für unsere eigenen Texte dienen sollte.
Dann hieß es für uns: 10 Minuten Schreibzeit! In dieser Zeit schrieb jede*r von uns einen eigenen kurzen Poetry-Text rund um das Thema „Stolpersteine“. Hier unterstützte uns nicht nur die Wortsammlung, sondern auch Matti selbst, er gab uns ein paar Schreibtipps und ermutigende Worte. ,,Ihr müsst nicht darüber nachdenken, was die anderen hören wollen, sondern schreibt das, was sich für euch richtig anfühlt!“. Am Ende ging es für uns also nicht darum, einen perfekten Text zu schreiben, sondern die eigenen Gedanken kreativ auf ein Blatt Papier zu bringen.
Diese Stunde mit Matti Linke war eine inspirierende und spannende Erfahrung für uns alle. Viele von uns hätten gar nicht damit gerechnet, wie viel Spaß es machen kann, eigene Ideen in Worte zu fassen, ohne dass jemand am Ende unsere Gedanken bewertet.
Artikel & Fotos: Emma Techtmann, Charlotte Jaisut (Seminarfach Journalismus, Q1)